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Der EEG-Ansatz

Ausgangslage

Die Gebäude sind für einen grossen Teil unseres (fossilen) Energiebedarfs sowie der (direkten und indirekten) Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gleichzeitig besteht im Gebäudebestand nach wie vor ein enorm grosses Potenzial zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie für den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien zur Dekarbonisierung des Energieverbrauchs.

Eine Eindämmung des Klimawandels und die Erreichung der nationalen Energie- und Klimaziele bedingen eine Erschliessung sämtlicher Einsparpotenziale im Gebäudebestand.

Diverse Hemmnisse auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen sowie zahlreiche Schnittstellen zwischen den Firmen in der Gebäude-Wertschöpfungskette, bei Behörden, Vermietern und Nutzern führen dazu, dass die vorhandenen Potenziale nach wie vor nur teilweise erschlossen werden.

Zur Überwindung dieser Hemmnisse ist ein gemeinsames Handeln in neuen Kooperationen und die verstärkte Vernetzung ganz zentral.

Der EEG-Ansatz – ein innovativer, gesamtheitlicher branchen- und akteursübergreifender Ansatz – kann zu dieser verstärkten Zusammenarbeit und der Entwicklung von Lösungen entscheidend beitragen.

Der EEG-Aktionsplan

Ausgangspunkt des EEG-Ansatzes war das weltweite Programm „Energy Efficiency and Building Technology Accelerator“, das durch Climate-KIC und den World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) bereits in verschiedenen Städten initiiert wurde. Ziel des Programms war die Erarbeitung konkreter Lösungen (ein sogenannter EEG-Aktionsplan), mit welchen die Wertschöpfung sowie die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energie in Gebäuden (EEG) gesteigert werden können. Der EEG-Aktionsplan soll zudem die Grundlage für künftige fach- und branchenübergreifende Kooperationen bieten.

Als lokaler Koordinator für Zürich hat TEP Energy im Rahmen dieses Programms eine Ist-Analyse zum Schweizer Bau- und Immobilienmarkt (Building Market Brief) sowie Grundlagen zu bestehenden Hemmnissen, Anreizsystemen und laufenden Aktivitäten (Market and Policy Review) erstellt. In einem dreiteiligen EEG-Workshop mit über 140 führenden Akteuren und Entscheidungsträgern aus dem Bau-, Gebäude-, Energie- und Finanzbereich wurde ein EEG-Aktionsplan mit rund 80 verschiedenen bereichsübergreifenden Aktionen aus den nachfolgenden 5 Themenfeldern erstellt (mehr Infos dazu hier).

Vereinfachung und Weiterentwicklung von gesetzlichen Gebäudeanforderungen, Labeln und Standards

Verbesserung der Inbetriebnahme und des Betriebs der Gebäude und Anlagen

Weiterentwicklung bestehender und Erarbeitung neuer Finanzierungsmodelle

Managed shared economy, wie z.B. Eigenstromgemeinschaften und Instrumente zur optimalen Flächennutzung

Integrale und langfristige Planung sowie modulare Ansätze und Standardlösungen

Mit dem EEG-Workshop und EEG-Aktionsplan wurde ein breites Interesse geweckt und eine Aktivität initiiert, bei der sämtliche Bereiche der Gebäude-Wertschöpfungskette und diverse Dimensionen – wie Policy, Finanzierung, Geschäftsmodelle, Vertragliche Instrumente, Information & Kommunikation, Schulungen sowie Aus- & Weiterbildungen – berücksichtigt wurden. Für die koordinierte Weiterführung dieses innovativen und gesamtheitlichen Ansatzes sowie die Weiterentwicklung und Umsetzung der erarbeiteten Aktionen bedarf es aus Sicht der teilgenommen Akteuren einer Plattform – der EEG-Plattform. Eine solche Plattform bestand bisher noch nicht und wird nun aufgebaut (siehe nachfolgende Grafik).

Umsetzung des EEG-Ansatzes

Die Umsetzung des EEG-Ansatzes – sprich die Weiterentwicklung und Umsetzung von Aktionen in branchen- und akteursübergreifenden Kooperationen – erfordert den Einbezug sämtlicher Akteure entlang der Wertschöpfungskette von Gebäuden. Erreicht wird das über ein fachlich breit abgestütztes Steuerungskomitee, welches die strategische Ausrichtung der Plattform definiert, die Priorisierung der möglichen Aktionen vornimmt und teilweise deren Weiterentwicklung auch begleitet. Die Ausarbeitung und Umsetzung der einzelnen EEG-Aktionen erfolgt in erweiterten branchenübergreifenden Expertengremien (im Sinne von Projektteams), die sich aus Fachexperten, Interessensvertretern, Interessierten etc. zusammenstellen. Die Beteiligten bringen dabei ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen ein und ermöglichen dadurch integrale und umsetzbare Lösungen (siehe nachfolgende Grafik).

Sowohl die Mitglieder des Steuerungskomitees als auch die Mitglieder der einzelnen Expertengremien vertreten private Unternehmen, Verbände, Institutionen, die öffentliche Hand und/oder Teile der Gesellschaft, die entlang des Gebäudelebenszyklus angesiedelt sind:

  • Projektentwickler
  • Architekten, Ingenieure, Planer
  • Ausführende Unternehmen (Installateure, Bauunternehmen, GU u.a.)
  • Technologie- und Materiallieferanten sowie -dienstleister
  • Energieversorger (EVU)
  • Immobilien- und/oder Energieberater (Consulting)
  • Facility Management (FM), Liegenschaftsverwaltungen
  • Behörden und Politik
  • Kreditgeber (von Hypotheken und Contracting Projekte)
  • Professionelle Investoren (Pensionskassen, Fondsgesellschaften u.a.)
  • Andere Bauherren und Eigentümer (Private, Unternehmen, Genossenschaften u.a.)
  • Gebäudenutzende und Mietende (Wohn- und Zweckbauten)
  • Forschungsinstitute
  • Intermediäre (z.B. Verbände der o.g. Branchen)